Ihr Glossar zu
Responsible Investing
Mit dem Wachstum des Bereichs Responsible Investment (RI) nimmt auch die Anzahl der verwendeten Definitionen zu. Momentan mangelt es an einheitlichen Begriffen, wobei viele Ausdrücke auch synonym verwendet werden. Für mehr Transparenz haben wir bei BNY Mellon Investment Management folgende Definitionen festgelegt:
Best-in-Class-/Positiv-Screening: ein regelbasierter Ansatz, um ein Portfolio bewusst auf Investitionen in Sektoren, Unternehmen oder Projekte auszurichten, die aufgrund positiver oder erstklassiger ESG-Merkmale gegenüber Branchenpendants ausgewählt wurden.
Enterprise ESG: «Enterprise ESG» beschreibt, «Wer wir sind». Dieser Ansatz entwickelt die Unternehmenskultur von BNY Mellon weiter, er ist eine wichtige Stütze für unsere Geschäftsverfahren und eine Inspiration für unsere Global Citizenship. Indem wir verantwortungsvolle, nachhaltige Verfahren in unsere Unternehmensführung und unser Handeln integrieren, tragen wir zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum bei. Damit schützen wir gesunde Märkte, optimieren die Resilienz und Langlebigkeit unseres eigenen Unternehmens und bewirken im Idealfall positive Veränderungen für unsere wichtigsten Stakeholder.
Bitte beachten: Dies wurde zuvor als CSR (Corporate Social Responsibility) bezeichnet.
ESG Integration: die systematische und explizite Einbeziehung von ökologischen, sozialen und Governance-Faktoren in Finanzanalysen und Anlageentscheidungen, um Risiken besser zu steuern und die Rendite zu verbessern.Die ESG-Integration ist Teil des Investmentprozesses. Investmententscheidungen beruhen möglicherweise auch auf anderen Erwägungen. Die Unternehmen von BNY Mellon IM können zu dem Schluss kommen, dass andere Erwägungen für Investmententscheidungen von höherer Bedeutung sind. Unternehmen sind nicht verpflichtet, «rote Linien», Hurdle Rates oder Referenzindizes anzuwenden, um unter diese Kategorie zu fallen.
Negatives/Ausschluss-Screening: ein regelbasierter Ansatz, um Anlagen auf Grundlage bestimmter Werte aus dem investierbaren Universum auszuschließen. Dazu zählt der Ausschluss bestimmter Sektoren, Unternehmen, Länder oder sonstiger Emittenten aufgrund von Aktivitäten, die als nicht investierbar gelten. Ausschlusskriterien (normen- und wertebasiert) können sich z. B. auf Produktkategorien (z. B. Waffen, Tabak), Unternehmenspraktiken (z. B. Tierversuche, Menschenrechtsverletzungen, Korruption) oder Kontroversen beziehen.
Impact investing12: Dabei handelt es sich um Investments mit dem doppelten Ziel, eine positive, messbare und beabsichtigte Wirkung im sozialen Bereich oder auf die Umwelt neben einer finanziellen Rendite zu erzielen.
Philanthropie: Dazu zählen umfangreiche Spenden für einen wohltätigen Zweck. Philanthropie kann darin bestehen, Geld für einen guten Zweck zu spenden oder anderweitig freiwillig Zeit oder Mühen für das Wohl eines anderen aufzuwenden. Unter philanthropischen Anlagen versteht man Investitionen, die nicht auf Gewinn ausgerichtet sind, sondern auf den Wunsch, andere oder die Gesellschaft als Ganzes zu unterstützen.
Biodiversität: Die Vielfalt tierischen oder pflanzlichen Lebens auf der Welt oder in einem bestimmten Biotop. Eine hohe Biodiversität wird allgemein als wichtig und wünschenswert betrachtet. Sie ist ein Massstab für die Variation auf Ebene der Genetik, Spezies und Ökosysteme.
Emissionsgutschrift: Oberbegriff für handelbare Zertifikate, die es dem Inhaber erlauben, im Rahmen eines Emissionshandelssystems eine bestimmte Menge CO2 oder eines anderen Treibhausgases (THG) zu emittieren.
CO2-Äquivalent (CO2E): Einheit für die Auswirkungen eines Treibhausgases (THG), ausgedrückt als die Menge CO2, die eine äquivalente Auswirkung auf die Erderwärmung hat. Die CO2-Menge wird üblicherweise in Tonnen ausgedrückt. So hat die britische Statistikbehörde «Office of National Statistics» die britischen THG-Nettoemissionen (Territorialprinzip) im Jahr in 2021 auf 424,5 Mio. Tonnen Co2e bzw. 424,5 Mio. tCO2e geschätzt.
CO2-Emissionen: Dieser Begriff bezeichnet sowohl Treibhausgasemissionen (THG) als auch CO2-Emissionen und CO2-ÄQUIVALENT-EMISSIONEN (CO2e).
CO2-Bilanz: Die CO2-Emissionen, die mit den Aktivitäten einer Person, eines Unternehmens oder eines anderen Akteurs einhergehen. Damit wird auch die CO2-Intensität eines Akteurs gemessen – die Menge an CO2-Emissionen in einer bestimmten Einheit, meist pro Dollar des Unternehmenswerts (oder pro Dollar Nettoverschuldung bei Staaten).
CO2-Intensität: Die CO2-Intensität gibt an, wie viel Kohlenstoffdioxid von einem Akteur für eine bestimmte Einheit emittiert wird (zum Beispiel pro Dollar Umsatz). Gemessen wird sie etwa anhand der CO2-Bilanz oder der gewichteten durchschnittlichen CO2-Intensität («weighted average carbon intensity», WACI).
CO2-Neutral: Projekte und Akteure gelten dann als CO2-neutral, wenn sie ihre gesamten in die Atmosphäre abgegebenen CO2-Emissionen ausgleichen, indem sie dieselbe Menge an anderer Stelle einsparen. Dafür können sie Bemühungen zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre finanzieren oder unterstützen. Beispiele sind Projekte, bei denen erneuerbare Energien entwickelt oder Bäume gepflanzt werden, oder die Verwendung von Emissionsgutschriften oder -handelssystemen. Folglich können Akteure auch dann als «CO2-neutral» gelten, wenn sie ihre Emissionen nicht senken.
Kreislaufwirtschaft: Der Ansatz der Kreislaufwirtschaft sieht vor, dass Abfälle eliminiert, Produkte und Materialien immer wiederverwendet und die Natur regeneriert wird. Die Verwendung erneuerbarer Energien und Materialien und die Abkehr von endlichen Ressourcen spielen eine Schlüsselrolle. Der Begriff wird meist in Abgrenzung zur «linearen Wirtschaft» verwendet – in letzterer werden Ressourcen abgebaut, Produkte hergestellt und Abfall entsorgt.
Klimawandel: Langfristige Veränderungen der Temperaturen und Wetterlagen, insbesondere seit dem 19. Jahrhundert, aufgrund menschlicher Aktivitäten wie dem Verbrennen fossiler Energieträger, etwa Kohle, Öl und Gas. Die Erderwärmung aufgrund von Treibhausgasen ist eine der schwierigsten Herausforderungen der Menschheit. Daher steht der Kampf gegen die Erderwärmung im Zentrum vieler Initiativen für verantwortungsvolles Investieren.
Klimarisiken: Risiken, die die finanzielle Performance eines Investments beeinträchtigen können, lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: physische Risiken und Transformationsrisiken. Physische Risiken können Unternehmen finanziell schaden, etwa durch direkte Schäden an Vermögenswerten sowie indirekte Schäden durch die Unterbrechung von Lieferketten. Dagegen kann die Transformation hin zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft umfassende politische, rechtliche, technologische und marktspezifische Veränderungen mit sich bringen, um die aufgrund des Klimawandels nötigen Einsparungen und Anpassungen vorzunehmen.
Impact-/Use-of-Proceeds-Anleihen: Anleihen, deren Emittenten versprechen, das Kapital (bzw. die Kapitalerträge) der Anleger zur Finanzierung von Aktivitäten einzusetzen, die positive ökologische und/oder soziale Auswirkungen haben. Diese sind landläufig als «Use-of-Proceeds»-Anleihen bekannt. Gängige Typen sind grüne, soziale und nachhaltige Anleihen.
Treibhausgasemissionen: Das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen unter dem Kyoto-Protokoll hat sieben hinsichtlich des Klimawandels besonders schädliche Gase identifiziert: Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas, Fluorkohlenwasserstoffe, Perfluorcarbone, Schwefelhexafluorid und Stickstofftrifluorid. Die Emission dieser Gase wird für Berichtszwecke meist in CO2-Äquivalente (CO2e) umgerechnet.
Naturkapital: Mit diesem Begriff werden Naturschätze bezeichnet, die einen Wert für die Gesellschaft haben – etwa Wälder, Fischereigewässer, Flüsse, Biodiversität, Land und Mineralien.
Unter Naturkapital verstehen sich sowohl die lebenden als auch die nicht lebenden Facetten unserer Ökosysteme. Dies betrifft auch die Interaktion mit den genannten Ressourcen, die einen marktbezogenen (Mineralien, Holz, Süsswasser) oder einen nicht-marktbezogenen Wert haben (Erholung im Freien, Landschaftserlebnis). Siehe Biodiversität, eine Teilkategorie von Naturkapital.
Netto-Null: Dieser Begriff bezieht sich auf das Ziel, dass die gesamten erzeugten und in die Atmosphäre abgegebenen Treibhausgasemissionen (THG) maximal so hoch sind wie die Emissionen, die global aus der Atmosphäre entfernt werden. Dies kann durch eine Kombination aus Emissionseinsparungen und -abbau geschehen.
Übereinkommen Von Paris: Das Übereinkommen von Paris ist ein internationaler Vertrag zum Klimawandel, der bei der UN-Klimaschutzkonferenz im Dezember 2015 in Paris von 196 Parteien verabschiedet wurde. Ziel ist es, die globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter zwei Grad Celsius, bevorzugt aber auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um dieses langfristige Temperaturziel zu erreichen, wollen die teilnehmenden Länder schnellstmöglich wieder zu sinkenden Treibhausgasemissionen (THG) kommen.